„Wenn ich nicht hier arbeiten würde, wäre ich gar nicht mehr in der Pflege“ – Besuch im Haus am Klostergarten in Preetz

Eine gute Pflege ist für uns alle wichtig. Jeder möchte im Alter gut gepflegt und würdevoll behandelt werden, wenn Pflege notwendig wird. Jeder möchte seine Angehörigen gut versorgt wissen.

Dazu brauchen wir in erster Linie gut ausgebildete, gesunde und zufriedene Pflegekräfte. Und hier brennt es leider an allen Ecken und Enden.  Täglich verlassen gut ausgebildete Menschen wegen schlechter Arbeitsbedingungen das Berufsfeld.

Deswegen ist es eine gute Nachricht, dass es Einrichtungen wie das „Haus am Klostergarten“ gibt. „Wir sind eine kreiseigene Einrichtung. Bei uns steht die Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner im Mittelpunkt und nicht der Profit“, sagt die Einrichtungsleiterin Susanne Sielaff-Untiedt. „Deswegen verhalten wir uns anders als die großen Konzerne, die im Pflegebereich tätig sind.“

Das hat natürlich Auswirkungen auf das Arbeitsumfeld und die Zufriedenheit der Mitarbeiter. Davon konnte ich mich während meiner Arbeitsschicht am Mittwoch persönlich überzeugen. Das Haus am Klostergarten ist tarifgebunden. Der Personalschlüssel passt. Der Zusammenhalt im Team ist gut. „Wenn ich nicht hier arbeiten würde, wäre ich gar nicht mehr in der Pflege“, berichtet Wohnbereichsleiter Jens Lucht.

Wir müssen als Gesellschaft gemeinsam entscheiden, wie wichtig Pflege für uns ist. Das ist nicht nur eine Frage des Geldes. Wichtig sind auch und vor allem gute Arbeitsbedingungen, die der Gesunderhaltung dienen. „Bei uns gehen Mitarbeiter nach mehr als 40 Jahren gesund in Rente“, sagt Jens Lucht. „Wo gibt es das noch?“

Um die Probleme der Pflege zu lösen, brauchen wir starke Pflegeheime in öffentlicher und gemeinnütziger Hand und seriöse private Anbieter. Der Kreis Plön hat trotz der großen Privatisierungswelle in den 2000er Jahren das Krankenhaus und das Pflegeheim nicht verkauft, sondern in öffentlicher Hand behalten. Das war richtig.

Ich werde mich für starke öffentliche und gemeinnützige Träger in der Pflege einsetzen. Und: Der größte Pflegedienst in Deutschland ist die Familie. Wir müssen auch die Familien und die ambulante Pflege stärken.

Es gibt viel zu tun. Ich freue mich auf den weiteren Austausch mit den Pflegekräften!